Was macht den Ruhm von le NORMANDIE für uns heute aus?
Weil le NORMANDIE vielleicht das erste Schiff über 1000 Fuß (300m) war?
Weil le NORMANDIE , zu
ihrer Zeit, das größte jemals von Menschen konstruierte sich bewegende Objekt
war?
Weil le NORMANDIE das
erste Schiff aus Frankreich war, welches das prestigeträchtige BLAUE BAND
gewonnen hatte?
Weil NORMANDIE nach nur vier Jahren auf See ein tragisches Ende in New York fand?
Weil le NORMANDIE in
allen Klassen ihren Passagieren an Bord einen bis dahin nicht gebotenen Luxus
bot?
Weil le NORMANDIE ein
Synonym für Luxus und luxuriöses Reisen war, und für immer blieb?
Was le NORMANDIE ihren Passagieren bot war überwältigend!
Was ist dasVermächtnis von le NORMANDIE an die Welt?
Was ist dasVermächtnis von le NORMANDIE an die Welt?
Pracht und
Eleganz, im damals aktuellen Stil des ART DÉCO, wurde in jeder Klasse an Bord
geboten. Die Passagierdecks waren Achtern terrassenartig gestuft, so das aus
jeder Klasse den Passagieren ein freier Blick auf das Meer und die Hecksee
geboten werden konnte. Sie hatte ein Theater, eine Kapelle - für alle
Religionen nutzbar, einen Speisesaal (Salle à Manger), welcher größer war als der Spiegelsaal in Versailles und Salons mit einer Deckenhöhe von 9m bis 10m. Diese Räume ließen ihre I. Klasse (Cabin Class) Passagiere an Bord Dimensionen erleben, die sie nur an Land vorfinden konnten. Aber auch in der Touristenklasse (II. Klasse) und III. Klasse erlebten deren Passagiere grandiose Salons. Einige wirken in der Nachbetrachtung sogar eleganter, als so mancher Salon Erster Klasse von Wettbewerbern auf der Prestige Route nach New York.
NORMANDIE war der Peak of Chique. Puritanischen Seelen fast ein Dorn im Auge, den es zu betonen galt, um das Meisterwerk französischer Ingenieurskunst zu diskreditieren.
NORMANDIE war der Peak of Chique. Puritanischen Seelen fast ein Dorn im Auge, den es zu betonen galt, um das Meisterwerk französischer Ingenieurskunst zu diskreditieren.
Die
NORMANDIE war ein Luxus Grandhotel als Schiff gebaut!
Die
NORMANDIE war zu dem Zeitpunkt ihrer Fertigstellung das größte Schiff der Welt.
Und im Laufe ihrer kurzen Dienstzeit wiederholt Trägerin des Blauen Bandes -
1935 und 1937. Aufsehen erregend waren ihre "Rennen" mit der QUEENMARY 1936 und 1937, die es in die Wochenschauen und auf die Titelseiten der
Zeitungen beiderseits des Atlantiks schafften.
Bis heute gilt sie als das „perfekte Passagierschiff“.
Die NORMANDIE hatte ein aufsehen erregendes äußeres Design. Sie war Art Déco pur - sowohl in der äußeren Form, wie auch in der totalen Durchdringung des Art Déco im Innenausbau. NORMANDIE war konsequent "durchdesigned" und im besten Sinn des Wortes "Form follows Function". Die Designer und Ingenieure hatten hatten jedes Detail der Konstruktion im Blick.
Wegen der klaren Linien der äußeren Form, ohne sichtbare Ventilatoren, klaren freien weiten Decksflächen, harmonisch positionierten und gestalteten Rauchabzügen (Schornsteinen) und der nahezu perfekten hydrodynamischen Rumpfform ist le NORMANDIE ein Meilenstein des Schiffbaus.
Sie zu bauen wurde ein nationaler Kraftakt mitten in der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre. Und seine Indienststellung wirkte auf die Grande Nation, wie eine Verheißung auf eine bessere Zukunft. Was vor allem gerne auf den Britischen Inseln vergessen wird, ist die Tatsache, das der Bau von le NORMANDIE kein rein französisches Unterfangen war, sondern, das andere Länder und Ökonomien ebenfalls davon profitierten. U.a. Britische Unternehmen als Zulieferer. Es ließe sich überspitzt sagen, das le NORMANDIE eines der ersten europäischen Gemeinschaftsprojekte war, lange vor der Gründung der MONTANUNION, welche über die EWG zur EUROPÄISCHEN UNION wurde.
Und dann war da noch der Aufwand für die Ausstattung der I. Klasse. Niemals zuvor und danach gab es ein Schiff, dass ein derart großzügiges Raumangebot, gepaart mit absolutem Service und grandioser Küche, einem Passagier geboten hat. Die NORMANDIE war das schwimmende Schaufenster französischer Kultur und technischer Leistungsfähigkeit. Sie wurde schnell auch als das "Ship of Light" / "Le vaisseua de lumière" bezeichnet.
"Schiffsliebhabern der ganzen Welt gilt die NORMANDIE heute als ultimativen Luxusliner - schön, aber nicht protzig, elegant, aber auch kraftvoll."
Bis heute gilt sie als das „perfekte Passagierschiff“.
Die NORMANDIE hatte ein aufsehen erregendes äußeres Design. Sie war Art Déco pur - sowohl in der äußeren Form, wie auch in der totalen Durchdringung des Art Déco im Innenausbau. NORMANDIE war konsequent "durchdesigned" und im besten Sinn des Wortes "Form follows Function". Die Designer und Ingenieure hatten hatten jedes Detail der Konstruktion im Blick.
Wegen der klaren Linien der äußeren Form, ohne sichtbare Ventilatoren, klaren freien weiten Decksflächen, harmonisch positionierten und gestalteten Rauchabzügen (Schornsteinen) und der nahezu perfekten hydrodynamischen Rumpfform ist le NORMANDIE ein Meilenstein des Schiffbaus.
Sie zu bauen wurde ein nationaler Kraftakt mitten in der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre. Und seine Indienststellung wirkte auf die Grande Nation, wie eine Verheißung auf eine bessere Zukunft. Was vor allem gerne auf den Britischen Inseln vergessen wird, ist die Tatsache, das der Bau von le NORMANDIE kein rein französisches Unterfangen war, sondern, das andere Länder und Ökonomien ebenfalls davon profitierten. U.a. Britische Unternehmen als Zulieferer. Es ließe sich überspitzt sagen, das le NORMANDIE eines der ersten europäischen Gemeinschaftsprojekte war, lange vor der Gründung der MONTANUNION, welche über die EWG zur EUROPÄISCHEN UNION wurde.
Und dann war da noch der Aufwand für die Ausstattung der I. Klasse. Niemals zuvor und danach gab es ein Schiff, dass ein derart großzügiges Raumangebot, gepaart mit absolutem Service und grandioser Küche, einem Passagier geboten hat. Die NORMANDIE war das schwimmende Schaufenster französischer Kultur und technischer Leistungsfähigkeit. Sie wurde schnell auch als das "Ship of Light" / "Le vaisseua de lumière" bezeichnet.
"Schiffsliebhabern der ganzen Welt gilt die NORMANDIE heute als ultimativen Luxusliner - schön, aber nicht protzig, elegant, aber auch kraftvoll."
- LUXUSLINER, Kurt Ulrich
Die Ankunft
der NORMANDIE im Hafen von New York, nach ihrer triumphalen Jungfernfahrt,
setzte eine neue Ära im transatlantischen Verkehr ein. Mit diesem gigantischen neuen
Ocean Liner wurden zugleich neue Standards gesetzt.
Sie war der Gipfelpunkt einer Ende der 80er Jahre des 19. Jhdt., durch die Einführung der AUGUSTA VICTORIA 1891, begonnenen Entwicklung hin zu wahrem Luxus auf See.
Die Schiffe waren klein und eng. Sie waren lange den unbilden des Nordatlantik ausgesetzt. Eine Reise über den Teich (Atlantik) machte eigentlich nur, wer unbedingt musste. Schiffe waren mehr oder weniger kommode Transportmittel, eigentlich die Fähren unserer Zeit, welche Fracht und Passagiere beförderten. Bis dahin wurden selbst in der I. oder Kajüt-Klasse (Cabin Class) beförderte Personen mehr schlecht als recht auf diesen Schiffen untergebracht.
Die Schiffbauer damals,
versuchten mit dem im Inneren verwendeten Design, welches das bekannte Interrieur vorhandener Architektur spiegelte, die Menschen an Bord, davon abzulenken, dass sie auf See waren.
Erste Ansätze sich von Herkömmlichem zu lösen waren vor dem WWI in der WASHINGTON des NORDDEUTSCHEN LLOYD zu sehen. Ihr Jugendstil Innendesign muss bahnbrechend gewesen sein, gegenüber den bisher verwendeten Kopien aller möglicher Stile. So war die FRANCE der COMPAGNIE GÉNÉRALE TRANSATLANTIQUE von 1912 eine Kopie von Versailles für die See. Dann kam, verspätet durch den WWI, die PARIS mit ihrem ART NOUVEAU. Ihr folgte 1927 die ILE DE FRANCE und zeigte ein völlig neues Innendesign. Sie zeigte den Design Weg für die folgenden `Flirty Thirties´. Sie brach ertmals vollkommen mit ihrem Innendesign mit alten Traditionen. Doch ihre äußere Erscheinung war noch "traditionell".
Dann erschienen die beiden LLOYD Windhunde der Meere, BREMEN und EUROPA, 1929 und 1930 - der `OZEANEXPRESS´. Ihre Innenausstattung orientierte sich am BAUHAUS Stil. Waren sie schon bahnbrechend und richtungweisend in ihrem äußeren Design, so setzte aber die NORMANDIE die neuen Maßstäbe. Sie wurde das Synonym für die `Swinging Thirties´.
Die Konstrukteure, Ingenieure und Designer erarbeiteten einen
genialen Entwurf. Die geradezu ideale
Kombination von innovativer Technik, hoher Geschwindigkeit, größtmöglicher Sicherheit und
perfektem Luxus.Erste Ansätze sich von Herkömmlichem zu lösen waren vor dem WWI in der WASHINGTON des NORDDEUTSCHEN LLOYD zu sehen. Ihr Jugendstil Innendesign muss bahnbrechend gewesen sein, gegenüber den bisher verwendeten Kopien aller möglicher Stile. So war die FRANCE der COMPAGNIE GÉNÉRALE TRANSATLANTIQUE von 1912 eine Kopie von Versailles für die See. Dann kam, verspätet durch den WWI, die PARIS mit ihrem ART NOUVEAU. Ihr folgte 1927 die ILE DE FRANCE und zeigte ein völlig neues Innendesign. Sie zeigte den Design Weg für die folgenden `Flirty Thirties´. Sie brach ertmals vollkommen mit ihrem Innendesign mit alten Traditionen. Doch ihre äußere Erscheinung war noch "traditionell".
Dann erschienen die beiden LLOYD Windhunde der Meere, BREMEN und EUROPA, 1929 und 1930 - der `OZEANEXPRESS´. Ihre Innenausstattung orientierte sich am BAUHAUS Stil. Waren sie schon bahnbrechend und richtungweisend in ihrem äußeren Design, so setzte aber die NORMANDIE die neuen Maßstäbe. Sie wurde das Synonym für die `Swinging Thirties´.
· Die Situation auf dem Nordatlantik
in den 20er Jahren
Der
NORDDEUTSCHE LLOYD löste mit seiner Ankündigung von seinen Transatlantik
Neubauten 1926 einige Verwunderung unter den Verantwortlichen der Reedereien
auf dieser Route aus. Sie sollten nach den ersten Plänen in etwa so groß
werden, wie die COLUMBUS. Sie war ein Schiff, dass noch vor dem WWI geplant und
begonnen wurde. Durch geschickte Schachzüge konnte es der NDL erreichen, dass
sie 1923 dieses Schiff in Dienst stellen konnten.
Bis 1926 war der NDL wie Phönix aus der Asche wieder auferstanden, und lag mit seiner beförderten Passagiermenge von 70.114 Personen (7,41%) auf dem vierten Platz. Hierzu trug auch die COLUMBUS und der noch aus den Zeiten vor dem Weltenbrand bekannte, einst belächelte, dann vermisste und nun wieder gebotene Lloyd Service, bei.
Bis 1926 war der NDL wie Phönix aus der Asche wieder auferstanden, und lag mit seiner beförderten Passagiermenge von 70.114 Personen (7,41%) auf dem vierten Platz. Hierzu trug auch die COLUMBUS und der noch aus den Zeiten vor dem Weltenbrand bekannte, einst belächelte, dann vermisste und nun wieder gebotene Lloyd Service, bei.
Aber war es
denn keine 10 Jahre her, dass Deutschland den Versailler Vertrag unterschrieben
hatte. Oder das sich das Land erst aus seiner Hyperinflation und Währungsreform
von 1924 erholte?
Dann aber
wurde bekannt, dass diese Neubauten erheblich größer und auch schneller werden
sollten. Aus der Verwunderung wurde Verwirrung und geradezu Entsetzen.
Die zeitgleich geplanten und in dienst zu stellenden Neubauten sollten 50.000 BRT groß werden und einen wöchentlichen Transatlantikdienst mit zwei Schiffen anbieten.
Keine der Reedereien konnte, mit Ausnahme der italienischen Reedereien COSULICH und LLYOD SABAUDO, zwei gleiche Schiffe ihren Kunden anbieten. Zwar versuchte man die vorhandenen Schiffe anzugleichen, aber sie waren und blieben unterschiedlich.
Die zeitgleich geplanten und in dienst zu stellenden Neubauten sollten 50.000 BRT groß werden und einen wöchentlichen Transatlantikdienst mit zwei Schiffen anbieten.
Keine der Reedereien konnte, mit Ausnahme der italienischen Reedereien COSULICH und LLYOD SABAUDO, zwei gleiche Schiffe ihren Kunden anbieten. Zwar versuchte man die vorhandenen Schiffe anzugleichen, aber sie waren und blieben unterschiedlich.
Die COMPAGNIE GÉNÉRALE TRANSATLANTIQUE (CGT - TRANSAT
- FRENCH LINE) bot die La Savoie von 1901, die FRANCE von 1912, die Lafayette von
1914, die PARIS von 1916/21, die DE GRASSE von 1924 (beide Schiffe waren
Planungen aus der Zeit vor dem WWI mit modernen Adaptionen) und die ILE DE
FRANCE ab 1927, und die, ihre französische Küche und Lebensart an Bord an.
Dabei wurde die "ILE" zur Trendsetterin der `Roaring Twenties´.
CUNARD bediente die Relation GROSSBRITANNIEN - New
York mit der BERENGARIA - ex IMPERATOR, der MAURETANIA, der AQUITANIA und einer
Reihe von kleineren Einheiten. Wobei die "MAURI", wie sie von ihren
Fans benannt wurde, die kleinste und aber auch die schnellste Einheit war.
WHITE STAR bot konkurrierend zu CUNARD die OLYMPIC,
die MAJESTIC - ex BISMARCK, die HOMERIC - ex COLUMBUS, und ebenfalls eine Reihe
von kleineren und alten Schiffen an.
Die NAVIGANZIONE GENERALE ITALIANA (NGI) bot aus Genua
segelnd, die GIULIO CESARE, die DUILIO, die ROMA und die AUGUSTUS nach New York
an. Die AUGUSTUS, war neben der SATURNIA und der VULCANIA das größte
Motorschiff der Welt.
Aus Triest segelte die COSULICH STN (Unione Austriaca
di Navigazione, 1903 in Triest von den Brüdern Cosulich gegründet - damals allgemein
bekannt als Austro-American oder
Austro-Americana Line), ab 1926
mit ihren Einheiten SATURNIA und VULCANIA nach New York.
Der LLOYD SABAUDO bot ab 1922 die CONTE ROSSO und ab
1925 die CONTE BIANCAMANO, der 1927 die CONTE GRANDE folgte, an. An dieser
Reederei war die italienische Königsfamilie, das Haus Savoyen, beteiligt.
1932 erfolgte, auf Druck des Duce, der Zusammenschluss
der Reedereien zur ITALIA DI NAVIGAZIONE S.p.A., und es konnten die Neubauten
REX und CONTE DI SAVOIA in Dienst gestellt werden. Sie besonders waren mit
ihren Lido Decks ihrer Zeit weit voraus - genau bis in die 70er Jahre dauerte
es, bis Schiffe, jetzt reine Kreuzfahrtschiffe, Lido Decks hatten. Die REX und die "CONTE" wurden Italiens "SHIPs OF STATE".
In den Vereinigten Staaten wurde die UNITED STATES
LINE gegründet, welche die von Deutschland requirierten Schiffe GEORGE WASHINGTON,
AMERICA, LEVIATHAN - ex VATERLAND, und weitere Schiffe einsetzte. Ihnen
gesellten sich später die WASHINGTON und MANHATTAN, wie auch 1940 die AMERICA
hinzu. Allerdings galten die Schiffe im Zuge der Prohibition, bis zu dem Ende
des Gesetzes, als "trockene Schiffe", was nicht zu ihrer Beliebtheit
beim internationalen Reisepublikum beitrug.
In Schweden und Norwegen boten die SVENSKA AMERIKA
LINJEN (Rederiaktiebolaget Sverige-Nordamerika, SAL) mit
STOCKHOLM (bis 1928), DROTTNIGHOLM, GRISPSHOLM und ab 1928 die KUNGSHOLM, und
die DEN NORSKE AMERIKALINJE (NAL) mit BERGENSFJORD und STAVANGERFJORD ihren New
York Dienst an. Beide Reedereien bestellten Ende der 30er ebenfalls je ein "SHIP OF STATE" - zwei Mal für die
SAL eine STOCKHOLM und für die NAL die ms OSLOFJORD.
In den Niederlanden bot die HOLLAND AMERICA LIJN
(HOLLAND AMERICA LINE - HAL) mit seinen
Vorkriegsschiffen RYNDAM, NOORDAM - bis 1923, NIEUW AMSTERDAM, ROTTERDAM,
VOLENDAM und dem Schwesterschiff VEENDAM ab 1922, STATENDAM ab 1929, ihren
Passagierdienst an. Daneben versahen auch kleinere Einheiten den Nordatlantik
Dienst. 1938 wurde dann die neue NIEUW AMSTERDAM in Dienst gestellt - auch sie
ein "SHIP OF STATE".
Die HAMBURG AMERIKANISCHE PAKETFAHRT
AKTIENGESELLSCHAFT (HAPAG) bot auf dem Nordatlantik ihre 1923 bis ´27 in Dienst
gestellten Neubauten, welche eigentlich große, schnelle Kombifrachter waren. Das Typschiff der Serie war die ALBERT BALLIN (später ab 1933 HANSA), die DEUTSCHLAND, die
HAMBURG und die NEW YORK an. Daneben waren die Frachtdampfer BAYERN und
WÜRTEMBERG von 1921 und die THURINGIA und WESTPHALIA im Einsatz. Ab 1926 dann
auch reine Passagierschiffe, die Vorkriegsbauten RESOLUTE und RELIANCE. Sie sollten später DIE Kreuzfahrtschiffe der HAPAG werden.
Der NORDDEUTSCHE LLYOD (NDL - LLOYD) bot seine neue
COLUMBUS - eine Vorkriegsplanung (Schwesterschiff der jetzt britischen HOMERIC), sowie die Dampfer MÜNCHEN, STUTTGART, BERLIN
und die ebenfalls aus der Zeit vor dem WWI stammende DRESDEN an. Daneben wurden
ebenfalls Kombifrachter auf der Route nach New York und anderen Häfen
angeboten.
Als klar
wurde, dass der NDL (LLOYD) auch seine Tradition aus dem Vorkriegs
Schnelldampferdienst wieder aufnehmen, und das BLAUE BAND für seine
Gesellschaft zurückgewinnen wollte, begann eine hektische Planungsinitiative
bei allen Reedereien. Es wurde ein Rennen um Prestige, Geschwindigkeit, Luxus
und Größe. Es führte zu den uns heute in Erinnerung gebliebenen "SHIP
OF STATE" , und der Ära der wahrhaften Oceanliner. Denn diese Schiffe wurden und mussten mit der Hilfe der jeweiligen Staaten gebaut werden. Seit dem "schwarzen Donnerstag" 1929 wurde die Welt von der "Großen Depression", der Weltwirtschaftskrise im Griff gehalten.
Die BREMEN
des LLOYD gewann 1929 auf Anhieb das BLAUE BAND von der MAURETANIA. Jedoch
lieferte sich die alte "MAURI", zu Beginn der 20er auf Ölfeuerung umgebaut,
mit ihrer Rivalin aus Bremen noch einige Rennen. Jedoch blieb die BREMEN die
Siegerin. Für die "MAURI" war das Rennen an Ende gelaufen und die
Öffentlichkeit im Empire war geschockt.
BREMEN und
EUROPA führten auch einen neuen Einrichtungsstil auf See ein - den modernen
Bauhaus Stil. Allerdings war man in Bremen nicht so konsequent wie später die
CGT.
Die
zeitgleiche Indienststellung der EUROPA verzögerte sich durch ihren Brand in
der Bauwerft BLOHM&VOSS auf 1930. Erst jetzt war der LLOYD in der Lage seinen
geplanten Schnelldampferdienst anzubieten. Auch die EUROPA gewann das BLAUE
BAND. Aber kostenintensive Rennen unter den Schwestern vermied der LLOYD. Bis
zum Erscheinen der REX behielten die beiden Bremer Windhunde die Trophäe fest
"in der Hand".
Die wirtschaftliche
Situation der CGT verbesserte sich in den 20er Jahren rapide. Auch wenn das
Geschäft mit den Auswanderern in die USA weggefallen war, und man nun auch eine
Touristenklasse und eine neue III. Klasse eingeführt hatte. Das lukrativste Geschäft
jedoch war und blieb das mit der I. Klasse.
· Planung
Schon 1926
begann John Dal Paz und sein Stab mit der Ausarbeitung eines Neubauplanes für
die CGT, und insbesondere mit der Planung neuer Schiffe für die
Nordatlantikroute. Denn man musste nicht nur die alte FRANCE von 1912 ersetzen,
auch wenn man 1927 die ILE DE FRANCE in Dienst gestellt hatte. Sie setzte im
Bezug auf Luxus und Komfort schon Maßstäbe, lag aber mit ihrer Geschwindigkeit
von 23Kn im Mittelfeld. Trotzdem erhielt sie ihr Publikum. Und fast alle Berühmtheiten
der damaligen Zeit reisten auf ihr. Die Flotte der CGT war ansonsten völlig
veraltet.
Schnell
wurde klar, dass man, in Konkurrenz zu den Plänen der anderen Reedereien, einen
in allen Belangen sehr prestigeträchtigen Neubau entwickeln musste. Vor allem,
wenn man einen quasi wöchentlichen Abfahrtrhytmus nach New York anbieten
wollte.
CUNARD
verkündete einen Neubau von 80.000 BRT - der sollte die MAURETANIA ersetzen.
Diese Planungen wurden bereits 1926 begonnen. Wie auch WHITE STAR eine neue
OCEANIC ankündigte. Auch sie sollte ihre Namensvorgängerin von 1907 ersetzen.
Die Jungfernfahrt war für 1932 geplant. Und beide Schiffe sollten um das BLAUE
BAND ringen - für Großbritannien.
Seit dem
Ende der Kampfhandlungen des WWI und der Rückführung der auf den
Kriegsschauplätzen eingesetzten Truppen, stieg die Zahl der Reisenden auf dem
Nordatlantik mehr oder weniger stetig an. Dabei fiel aber das lukrative
Auswanderergeschäft in die Vereinigten Staaten aus, denn die USA führten eine
sehr restriktive Einwanderungspolitik ein. Erst der wirtschaftliche Aufschwung,
der allgemein zu Beginn der zweiten Hälfte der 20er Jahre einsetzte führte zu
einem deutlichen Aufschwung auf der prestigeträchtigen Nordatlantik Route. Es
entstand eine neue Klientel von Reisenden - den Touristen. Der beginnende
breitere Wohlstand, besonders in den Staaten, führte zu der Einführung einer
neuen Reiseklasse auf den Schiffen - die Touristenklasse. Es waren Angestellte
und Bildungsbürger, aber auch Reiche, welche nun nach dem Krieg in Europa nach
ihren Wurzeln in "Good Old Europe" zu suchen begannen, oder gar eine
"Grand Tour" unternahmen. Und eine breitere Schicht in Europa wollte
den neuen Kontinent persönlich kennen lernen. Von ursprünglich zwei angedachten
Schiffen mittlerer Tonnage ging man auf ein Schiff über.
Die
Neubauten des NDL und die Erklärungen von jenseits des Kanals setzten die CGT
unter Druck ein Schiff zu entwerfen, das die angedachte Passagiermenge mit
einem Schiff transportieren konnte. Die Dimensionen übertrafen die NDL Schwestern
bei weitem. Dabei musste das Schiff auch unter fünf Tagen die 3,200 sm nach New
York reisen können. Hierzu würde eine Durchschnittsgeschwindigkeit von mindestens 28kn/h
nötig sein.
Dazu wären nach den Berechnungen der Ingenieure 160.000 bis 200.000 PS notwendig. Am Ende erhielt der Neubau eine turboelektrische Maschinenanlage, welche bis heute an Leistung nicht übertroffen wurde. Dabei griff man auf die GENERAL ELECTRICS und ihre Erfahrung im Bau von Generatoren für die US amerikanische Marine zurück.
Dazu wären nach den Berechnungen der Ingenieure 160.000 bis 200.000 PS notwendig. Am Ende erhielt der Neubau eine turboelektrische Maschinenanlage, welche bis heute an Leistung nicht übertroffen wurde. Dabei griff man auf die GENERAL ELECTRICS und ihre Erfahrung im Bau von Generatoren für die US amerikanische Marine zurück.
Passagierzahlen der Konferenz-Reedereien auf
den Nordatlantik
Zahlen der Atlantic Conference in W.H.Roper - The Atlantic Conference, Folkestone, 1953
Zahlen der Atlantic Conference in W.H.Roper - The Atlantic Conference, Folkestone, 1953
Für das Design
des Schiffskörpers war Vladimir Yourkevitch verantwortlich, und setzte damit Maßstäbe für die
Zukunft des Designs im Schiffbau..
So
waren die äußeren Linien des Schiffes pures Art Déco, das Kraft und Stärke,
aber vor allem Eleganz vermittelte. Schließlich waren am Ende auf dem obersten
Deck auch keine Lufthutzen mehr zu finden, wie sie allen Schiffen bis zur
NORMANDIE der Standardanblick bei jedem Schiff waren.
Quelle - Gare Maritime Erste Darstellungen des Neubaus wurden
bald veröffentlicht, bevor der Auftrag erteilt wurde.
Das
Innendesign des Neubaus hielt sich strikt an den Stil des Art Déco. Dabei wurde
besonderes Augenmerk auf die Ausstattung der I. Klasse gelegt. Alle Kabinen
sollten unterschiedliche Dekorationen und Möblierungen erhalten. Darüber hinaus
wurden etliche Appartements für das neue Schiff besonders üppig geplant. Zwei
davon würden die größten Suiten, welche bis dahin auf einem Schiff
eingerichteten werden würden.
Die Gesellschaftsräume für die I. Klasse wurden mit fast 2/3 des gesamten Raumes, der für die öffentlichen Räume in den unterschiedlichen Klassen benötigt wird geplant. Darunter ein gigantischer Speisesaal, der 157 tische aufweisen soll. Unter der Prämisse, dass möglichst viele Kabinen Tageslicht erhalten sollten, wurde der Speisesaal, welcher so auf künstliche Beleuchtung angewiesen sein würde, in die Schiffsmitte verlegt, zwischen getrennte Abgasschächte.
Die Gesellschaftsräume für die I. Klasse wurden mit fast 2/3 des gesamten Raumes, der für die öffentlichen Räume in den unterschiedlichen Klassen benötigt wird geplant. Darunter ein gigantischer Speisesaal, der 157 tische aufweisen soll. Unter der Prämisse, dass möglichst viele Kabinen Tageslicht erhalten sollten, wurde der Speisesaal, welcher so auf künstliche Beleuchtung angewiesen sein würde, in die Schiffsmitte verlegt, zwischen getrennte Abgasschächte.
Wie bei der
ehemaligen VATERLAND und BISMARCK wurde die Teilung der Abgasschächte dazu
genutzt, deren Raumkonzept neu zu interpretieren. Auf 120m Länge wurde eine
Folge von Räumen, Salons, Galerien, Hallen geplant, welche ein dem neuen Stil
und Geist entsprechendes Lebensgefühl für den Gast an Bord entwickeln sollten.
Unter
Aufbietung aller Mittel und Reserven, sah sich die CGT in der Lage den nun
Entworfenen Superliner für 700mio Francs zu bauen.
Gleichzeitig
mit der Auftragserteilung wurden durch die CGT Werbeagenturen und Künstler
beauftragt eine völlig neue Kampagne für die kommende T6 zu entwickeln.
Darunter waren die namhaftesten Grafiker und Künstler Frankreichs versammelt.
Für das
sich komplett von dem gewohnten ändernde äußere und innere Design des Neubaus
wurden auch völlig neue Darstellungsformen für die Werbung gesucht und im Stil
des neuen Ära, dem Art Déco, gefunden.
Besonders dieses Werbeposter von
Adolphe Cassandre wurde zu einer Ikone der Werbegraphik. Oft kopiert doch nie
erreicht.
Der mächtige Bug,
hoch aufragend, die See durchpflügend, wurde stilbildend.
Die Passagierzahlen
der Konferenz-Reedereien auf den Nordatlantik 1930. Noch wirkte sich die nicht
allzu deutlich im Verkehrsaufkommen im Personenverkehr des Nordatlantik
deutlich aus. So wie Frankreich erst 1931 richtig von der Weltwirtschaftskrise
getroffen wurde.
Der Börsen Crash des "Schwarzen Donnerstag" konnte sich 1929 noch nicht wirklich abzeichnen, 1930 hingegen mehr als deutlich.
Der Börsen Crash des "Schwarzen Donnerstag" konnte sich 1929 noch nicht wirklich abzeichnen, 1930 hingegen mehr als deutlich.
Zahlen
der Atlantic Conference in W.H.Roper - The Atlantic Conference, Folkestone,
1953
Vladimir Yourkevitch am
Design für die NORMANDIE arbeitend.
· Probleme
Die
Dimensionen des CGT Neubaus wuchsen, sowohl wegen gestellten Anforderungen, als
auch die Ansprüche, aber auch die Probleme. Zuerst musste bei Société Anonyme
des Chantiers de Penhoët in Saint Nazaire eine Helling konstruiert werden,
welche die Dimensionen des geplanten Neubaus aufnehmen konnte. Genauso verhielt
es sich mit den Kaianlagen in Le Havre und New York, sie musste einer
Schiffslänge von über 300m angepasst werden. Und dann war schließlich noch ein
Wartungsdock zu bauen, welches das Schiff zu Reparaturen und Überholungen
aufzunehmen in der Lage war.
Und in
diese Logistischen Probleme hinein platzte die Blase an der Stock Exchange in
New York, als die letzten Konstruktionszeichnungen für die T6 fertig waren.
Passagierzahlen
der Konferenz-Reedereien auf den Nordatlantik
Zahlen der Atlantic Conference in W.H.Roper - The
Atlantic Conference, Folkestone, 1953
Nach
dem "Schwarzen Donnerstag" 1929 in New York, und der folgenden
Weltwirtschaftskrise konnten sich die Passagierzahlen auf dem Nordatlantik
nicht wieder erholen.
Zuerst
führte das noch nicht sofort zu weltweiten Problemen. Doch zeigten sich erste
Auswirkungen. Aber im folgenden Jahr, 1930, brach die Weltwirtschaft nahezu
zusammen, weil die, von Republikanern geführte, amerikanische Regierung
sämtliche Auslandskredite fällig stellte. Man wollte dort mit den
rückfließenden Kreditgeldern die eigene Wirtschaft stützen. Vor und nach dem WWI
war aber die Wirtschaft in der Welt schon sehr globalisiert, und zudem von den
US Krediten abhängig. Denn Europa konnte die Lasten aus dem Krieg nicht alleine
tragen, auch wenn das Deutsche Reich immens hohe Reparationszahlungen an die
Siegermächte leistete.
Die CGT hatte gewaltige Probleme den neuen Riesenbau zu finanzieren und bekam nun durch die allgemeine wirtschaftliche Situation erhebliche, zusätzliche finanzielle Probleme und musste beim französischen Staat um Finanzhilfen bitten. Letztendlich würde die NORMANDIE 812mio Francs kosten. Einige Quellen bennen 863mio Francs. Zudem starb John Dal Paz überraschend 1928. Allerdings konnte in dem Finanzmogul Octave Homberg ein energischer neuer Präsident gefunden werden. Homberg setzte die Pläne zur "Super-Ile-De-France" um.
Die CGT hatte gewaltige Probleme den neuen Riesenbau zu finanzieren und bekam nun durch die allgemeine wirtschaftliche Situation erhebliche, zusätzliche finanzielle Probleme und musste beim französischen Staat um Finanzhilfen bitten. Letztendlich würde die NORMANDIE 812mio Francs kosten. Einige Quellen bennen 863mio Francs. Zudem starb John Dal Paz überraschend 1928. Allerdings konnte in dem Finanzmogul Octave Homberg ein energischer neuer Präsident gefunden werden. Homberg setzte die Pläne zur "Super-Ile-De-France" um.
Im Januar
1931 konnte schließlich der Kiel zu T6 gestreckt werden, nachdem im Oktober
1930 die Verträge bei der PENHOËT unterzeichnet waren. Doch kurz nach Beginn
der Bauarbeiten, musste die CGT der französischen Regierung wegen der schlechten
Wirtschaftslage ankündigen, dass der geplante Indieststellungstermin 1932 auf
1933, dann auf Anfang 1934 verschoben werden musste. Außerdem sah sich die
Regierung gezwungen eine Garantie auf die Lohnzahlungen der Werftarbeiter
abzugeben.
Doch galoppierte
die Weltwirtschaftskrise munter durch die Welt und diese Garantien waren
obsolet, wie auch die CGT einen Verlust von 65mio Francs aufwies. Im Sommer
1931 stand die CGT vor dem Bankrott und erhielt eine Finanzhilfe von 160mio
Francs. Doch griff die Regierung in die Unternehmensleitung ein und ersetzte
Direktoren durch Beamte. An der Spitze Raoul Dautry, bis dahin Präsident der
SNCF wie auch der Projektleiter für den Bau des Ozeanriesen Henri Cangardel
ausgewählt wurde, der zuvor der Chef des französischen Reedereiverbandes war.
Gerade diese Wahl erwies sich als Glückgriff, denn Cangardel konnte allen
beteiligten wieder neues Vertrauen einflössen. Und trotzdem standen viele und
zähe Verhandlungen mit der Werft und den Lieferanten an - das Projekt mehrmals
auf der Kippe.
In
Großbritannien wurde zwar der Kiel für die OCEANIC III gestreckt, aber mit der
einsetzenden Wirtschaftskrise wurde der Bau bald gestoppt, und der Auftrag
schließlich gekündigt. Ähnlich erging es dem Rumpf 534 für CUNARD. Er lag halb
fertig auf der Helling der Werft und setzte Rost an. Die britische Regierung
subventionierte CUNARD und WHITE STAR, zwang beide Gesellschaften aber zu
Fusionieren. Daneben erfolgten Auflegungen und Verschrottungen von Schiffen,
wie u.a. der OLYMPIC, MAJESTIC, LEVIATHAN und vielen anderen.
Vorankündigungsprospekt der Bauwerft
für die Taufe der NORMANDIE.
Am 29.
Oktober 1932 sollte schließlich der Stapellauf für T6 stattfinden. Allerdings
hatte man sich immer noch nicht für einen Namen entschieden. Politische
Hintergründe waren verschiedenen Vorschlägen im Spiel. "PRÈSIDENT BRIAND",
"LA BELLE FRANCE", "JEANNE D´ARC", "NAPOLÉON" und
"PAUL DOUMER" waren einige davon. Schließlich entschied man sich für
den Vorschlag Cangardel´s - NORMANDIE.
Man ehrte
einmal die französische Provinz im Norden, zum anderen das Schiff, welches 1881
den Ruhm der CGT auf dem Nordatlantik begründete - LA NORMANDIE, weiter vermied
man mit dem Präfix `LE´ politisch "Links" zu sein, wie mit dem `LA´
"Rechts", und zu guter Letzt - den Namen `Normandie´ konnten auch
nicht französisch sprechende Reisende, insbesondere Angelsachsen, problemlos
aussprechen.
Movietone - NORMANDIE Taufe (youtube)
Nicht nur die Champagnerflasche zerschellte am Rumpf, sondern das riesige Schiff mit seinem Geburtsgewicht von 27.650t glitt majestätisch, wie von der Flasche angestoßen, leicht in sein Element. Dabei Erklang die "Marseillaise" und zu guter Letzt ein Konzert von Sirenen, in der die Nationalhymne schier unterging.
Nicht nur die Champagnerflasche zerschellte am Rumpf, sondern das riesige Schiff mit seinem Geburtsgewicht von 27.650t glitt majestätisch, wie von der Flasche angestoßen, leicht in sein Element. Dabei Erklang die "Marseillaise" und zu guter Letzt ein Konzert von Sirenen, in der die Nationalhymne schier unterging.
Und
einige der Schaulustigen, die zu nahe am Wasser standen, wurden auch sie
getauft - von der Wassermenge, welche der massige Rumpf aufwühlte. Wie von
einem Miniaturtsunami wurden sie teilweise komplett durchnässt. Glücklich
diejenigen, welche nur nasse Schuhe, oder Hosenbeine bekamen.
· Endausbau
· Endausbau
Fanden sich
in der PARIS erste Anklänge des Art Déco - sie wurde erst nach dem WWI fertig
ausgebaut, war in der ILE DE FRANCE dieser neue Stil konsequenter angewandt
worden. Wie auch in der L´ATLANTIQUE, 1930 für die COMPAGNIE DE NAVIGATION
SUD-ATLANTIQUE in Dienst gestellt, zeigte sich der Art Déco mindestens genauso
konsequent wie in der ILE. Jedoch waren ihre äußeren Formen sehr klassisch,
fast altbacken. Zu den NDL Schiffen BREMEN und EUROPA wirkten sie wie aus einem
anderen Jahrhundert.
In der
NORMANDIE hingegen waren die Inneneinrichtung und die äußere Form eine Einheit.
Gegen sie wirkten selbst die modernen Bremer Windhunde fast alt.
Die Innenausstattung des neuen Superliners wurde geradezu eine nationale Aufgabe. Namhafte Künstler, Architekten, Innenarchitekten und Dekorateure beteiligten sich unter der Leitung des Chefingenieur Paul Romano an der Arbeit, wie auch berühmte Künstler, u.a. René Lalique, welcher neben anderen Accessoires, die Lampen im Speisesaal der NORMANDIE entwarf und in seiner Fabrik fertigen ließ. Sie waren die hauptsächlichen Lichtquellen in diesem erstmals vollkommen innen liegenden Speisesaal, dessen Decken über 9m hoch waren. Dieser Speisesaal übertraf sogar die Dimensionen des Spiegelsaales von Versailles. Daneben fanden sich auch die Namen von Jean Dupas, Jean Patou, Jean Dunand und Emile-Jacques Ruhlmann. Es war das Who-is-Who der französischen bildenden Kunst, welches an der NORMANDIE gemeinsam arbeitete.
Die Innenausstattung des neuen Superliners wurde geradezu eine nationale Aufgabe. Namhafte Künstler, Architekten, Innenarchitekten und Dekorateure beteiligten sich unter der Leitung des Chefingenieur Paul Romano an der Arbeit, wie auch berühmte Künstler, u.a. René Lalique, welcher neben anderen Accessoires, die Lampen im Speisesaal der NORMANDIE entwarf und in seiner Fabrik fertigen ließ. Sie waren die hauptsächlichen Lichtquellen in diesem erstmals vollkommen innen liegenden Speisesaal, dessen Decken über 9m hoch waren. Dieser Speisesaal übertraf sogar die Dimensionen des Spiegelsaales von Versailles. Daneben fanden sich auch die Namen von Jean Dupas, Jean Patou, Jean Dunand und Emile-Jacques Ruhlmann. Es war das Who-is-Who der französischen bildenden Kunst, welches an der NORMANDIE gemeinsam arbeitete.
Technisch
war die NORMANDIE ebenfalls mehr als innovativ. So wurde nicht nur der
turboelektrische Antrieb, der Getriebeturbinen und Untersetzungsgetriebe
erübrigte, sondern auch eine frühe Form eines Radars installiert, um dem Stolz
Frankreichs ein ähnliches Schicksal zu ersparen wie der TITATANIC 1912.
In der renommierten Pariser Zeitung L´ILLUSTRATION schrieb man im
Überschwang:
L´ILLUSTRATION
kündigte die NORMANDIE daneben als einen `maritimen Superlativ´ und `eine
schwimmende Botschaft´ an, die der Welt vor Augen führen werde, "dass
Frankreich nicht nur das Land der Künste und des Luxus, der Mode und des
Parfums, sondern auch das Land der Wissenschaft und Technik" ist.
Sehnsüchtig fast hoffte man, dass die CGT bald, sehr bald, ihr Schiff endlich übernehmen konnte.
Sehnsüchtig fast hoffte man, dass die CGT bald, sehr bald, ihr Schiff endlich übernehmen konnte.
Doch leider
kämpfte Frankreich, wie der Rest der Welt mit der `Grande Depression´. Und die
CGT mit dem Überleben. Sie musste einmal konkurrenzfähig bleiben und zum
anderen die staatlichen Kredite pünktlich bedienen. Und die von staatlichen
Mitteln fern gehaltenen, oder zu kurz gekommen, bildeten eine Koalition. Von
dieser Seite kamen heftige Angriffe, unterstützt durch die nationale Presse.
Die Gegner der staatlichen Finanzpolitik in der Nationalversammlung machten
ebenso Front. Besonders gravierend waren die Korruptionsvorwürfe gegen die
Direktoren Marcel Olivier und Henri Cangardel.
Die Zeit
drängte, denn die Regierung hatte den Ablieferungstermin für die NORMANDIE auf
den 20. April 1935 festgesetzt.
Über die
Probleme der CGT waren die Gewerkschaften bestens informiert und setzten nun
ihrerseits die Reederei für ihre Forderungen unter Druck. Am 03. Mai legten
Streikende die Arbeit auf dem Docks lahm. Einzig ein Sonderbonus konnte den
Streik letztendlich nach zähen Verhandlungen abwehren.
Bei den
folgenden Probefahrten leisteten die 29 Kessel und vier turboelektrischen
Hochdruck-Generatoren ganze Arbeit. Sie brachten 170.000 PS (160.000 PS normal,
180.000 PS max.) auf die vier dreiflügeligen Schrauben, und die NORMANDIE erreichte
32,15kn. Bei 30kn ließ Kapitän Pugnet sogar einen Vollkreis segeln, was außer
Chaos in der Küche, keine Schäden hervorrief.
Postkarten der CGT - Sammlung des Autors
Es wurde
aber nicht nur an die Ausstattung für die Passagiere der NORMANDIE gedacht,
sondern auch an die Sicherheit des Schiffes. Auf der Brücke fanden sich dann
auch ein Vorläufer des Echolot, wie auch eine Einrichtung, welche man Radar
nennen konnte. in allen öffentlichen Räumen fanden sich Feuermelder und
Feuerschutzanlagen.
Alle diese Einrichtungen und weitere führte dazu, dass die NORMANDIE am Ende 60t schwerer als ursprünglich geplant war, und dass sie 25cm tiefer im Wasser lag.
Die Kabinen und Suiten der I. Klasse waren alle unterschiedlich eingerichtet. Selbst auf diesem luxuriösesten Schiff aller Zeiten, gab es 30 Kabinen in der I. Klasse, die über kein eigenes Bad verfügten. Heute wäre das undenkbar, aber damals in den 30ern war es nicht unbedingt üblich, dass jeder Gast ein eigenes Bad hatte.
· Übernahme
Alle diese Einrichtungen und weitere führte dazu, dass die NORMANDIE am Ende 60t schwerer als ursprünglich geplant war, und dass sie 25cm tiefer im Wasser lag.
Die Kabinen und Suiten der I. Klasse waren alle unterschiedlich eingerichtet. Selbst auf diesem luxuriösesten Schiff aller Zeiten, gab es 30 Kabinen in der I. Klasse, die über kein eigenes Bad verfügten. Heute wäre das undenkbar, aber damals in den 30ern war es nicht unbedingt üblich, dass jeder Gast ein eigenes Bad hatte.
· Übernahme
Nachdem die
NORMANDIE am JOHANNÉS-COUVERT-KAI, mit dem eigens für den neuen Liner
errichteten Abfertigungsgebäude, festgemacht hatte, musste sie die sozialen
Tests über sich ergehen lassen. Am 23. Mai
erfolgte, im Beisein des Staatspräsidenten und einer Corona hervorragender
Persönlichkeiten aus Frankreich, die offizielle Übernahme durch die CGT statt.
In den Tagen zwischen dem 23. und 29. Mai jagte eine Veranstaltung die andere
an Bord, und stellte die "Feiertauglichkeit" des neuen Superliners
auf die Probe. Darunter war auch die feierliche Einweihung der Kapelle an Bord.
Das von der
Cie. GÉNERALE TRANSATLANTIQUE angebotene "Open Ship" nahmen bis zu
2.000 Menschen wahr, die staunend durch das neue Schiff, den Stolz Frankreichs,
geführt wurden. .Jedoch machten die Gewerkschaften wieder Druck. Sie drohten
mit Streik, wenn nicht höhere Löhne gezahlt würden. In zähen Verhandlungen
konnte auch dieses Problem schließlich gelöst werden.
Der zentrale Raum für die Feierlichkeiten mit dem Staatspräsidenten war der Speisesaal I. Klasse, mit seinen 86m Länge, 14m Breite und 9m Höhe, ausgestattet in Onyx, Glas, poliertem Holz und einer vergoldeten Decke.
Der zentrale Raum für die Feierlichkeiten mit dem Staatspräsidenten war der Speisesaal I. Klasse, mit seinen 86m Länge, 14m Breite und 9m Höhe, ausgestattet in Onyx, Glas, poliertem Holz und einer vergoldeten Decke.
Die Küche(n)
an Bord, durch den Chefkoch Gaston Magrin geleitet, konnten ihr Können der
`Cuisine Francaise´ in dieser Feuertaufe unter Beweis stellen. 1.000 Gäste
mussten zugleich bedient werden. Er dirigierte seine 210 Mann starke
Küchenbrigarde mit Bravour.
In seiner
Tischrede betonte Staatspräsident Lebrun die nationale Bedeutung des
"Unternehmens NORMANDIE" und schloss pathetisch: "So fahre denn
dahin - angetrieben durch den Schwung deiner Propeller, die wogende See
durchpflügend, zunächst zu unseren Freunden in Großbritannien und dann weiter
nach Amerika, diesem jungen Volk mit seiner Leidenschaft für alles Neue,
bereit, den Fortschritt und die Größe zu feiern, die du repräsentierst."
Der folgende rauschende Beifall ging nahtlos in
eine rauschende Ballnacht über, die erst im Morgengrauen des neuen Tages ihr
Ende finden sollte.
Diese Aufnehme zeigt President
Lebrun während seiner Festrede.
Die festlich erhellte NORMANDIE am Pier in Le Havre
vor der ersten Ausreise nach New York.
First Day Cover (FDC)
Postkarte, Stempel 29.Mai 1935 und Briefmarke der Poste de France anlässlich
der Indienststellung und Jungfernreise der NORMANDIE.
Am 29. Mai,
als alles zu Abreise und der Jungfernfahrt der NORMANDIE bereit war - alle
Passagiere der Reise hatten eingecheckt, das Personal stand in Hab-Acht, fiel
plötzlich der Strom auf dem Schiff aus. Alles war dunkel! Nach 60min fand man
die Quelle des Ausfalls - eine übersensible Sicherung hatte die elektrische
Anlage außer Betrieb gesetzt.
wow!fantastik
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