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ss NORMANDIE 1935-1942 VII

© coloured by Daryl LeBlanc

by Earl of Cruise
Das Ende
Photos in diesem Post © von Welcome to the Fireboat Fire Fighter Museum!

Als die NORMANDIE 1935 in Dienst gestellt wurde und sie wie in einem Handstreich das Blaue Band errungen hatte, war es eine vollkommen andere Welt, in der sie ihr `Leben´ begann.
Die NORMANDIE stieg wie ein Symbol des Wieder-Erwachens des wirtschaftlichen Lebens aus der Nacht der Weltwirtschaftskrise. Allerdings hatte sich in Europa der Himmel schon zu einem globalen Unwetter begonnen zu verdunkeln.
In Italien saßen die Faschisten fester denn je im Sattel. In Deutschland hatte Hitler mit seiner Nazi Partei das Land und seine Menschen im Griff. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise waren in Europa Rechtspopulisten und Diktaturen auf dem Vormarsch. Selbst in den Demokratien Frankreichs und Großbritanniens reckten sich die Fratzen der Intoleranz.
Von Mai 1935 bis August 1939 segelte die NORMANDIE erfolgreich 139 Mal über den `Großen Teich´ und machte zwei spektakuläre Kreuzfahrten nach Rio de Janeiro.
Dabei war sie wirtschaftlich erfolgreich.
Ihre Transatlantik Rundreisen deckten alle Betriebskosten und auch die Umbaukosten. Und die beiden Kreuzfahrten nach Rio verkauften sich "millionenfach". Jede dieser Reisen spülte US$ 1.000.000 in die Kassen. Damals eine immens hohe Summe. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die NORMANDIE ~US$ 60.000.000 (FRF 812.000.000) Baukosten verursacht hatte ...
Und die NORMANDIE war jeden in sie investierten Sou (alte frz. Geldmünze) wert!
Sie war DAS Symbol für Frankreich.
Kritiker behaupten, dass die NORMANDIE niemals wirtschaftlich war, oder hätte sein können. Dass sie ihre Baukosten nicht eingefahren haben würde.
Jede Transatlantikreise deckten die Kosten und erwirtschaftete Mittel für Umbauten. Das ist betriebswirtschaftlich gesehen gut. Und sicher hätte sie ihre Baukosten bei einer Dienstzeit bis Mitte der 60er oder Beginn der 70er Jahre eingefahren.
Aber die NORMANDIE hatte nur vier Jahre auf dem Meer. Und in dieser Zeit wurde sie ein Mythos.
Wie James Dean, Curt Cobain und andere jung gestorbene Berühmtheiten hatte auch die NORMANDIE ein tragisches Ende. Und dieses tragische, vermeidbare Ende trug zu ihrem Mythos bei.
Im Gegensatz zur TITANIC hatte sie mehr als nur ihre erste Reise begonnen.

Feuer auf der NORMANDIE / USS AP-53 LAFAYETTE
Die NORMANDIE war populär. Sie war der `Meetingpoint´ auf dem Meer und ein `Society Event´ in sich - für die Cabin Class (I.Klasse).
Sie war besonders beliebt unter den Passagieren aus den USA und Südamerika. Jedoch weniger bei den Angel-Sachsen, die sich lieber "Nationalstolz" auf ihrer britischen QUEEN MARY einschifften.
Weniger populär war die Botschafterin Frankreichs unter den Reisenden der Touristenklasse (II.Klasse) oder denen der III.Klasse - sie war ihnen zu `posh´, oder auch zu `chic´. Besonders bei den Briten, nicht jedoch bei den Franzosen. Sie waren stolz auf IHR Schiff.
Das Deutsche Reich (III. Reich oder Nazideutschland) hatte lange schon Kriegslüstern, und wurde mehrfach "ausgebremst". Zuletzt durch die Münchener Konferenz. Und die späteren Westmächte ließen in der Folge, um des Friedenserhalt, Das Reich in seiner Territorialpolitik gewähren. Die politische Lage in Europa war mehr als angespannt. Auch aus diesem Grunde hatte Das Reich schon im Frühsommer 1939 mit seiner heimlichen Mobilmachung begonnen.
Der Film des XXX für die Cie. GÉNÉRALE TRANSATLANTIQUE mutet heute wie ein `last hurray´ an. Er beschreibt, selten verwendet damals, in Farbe, in der Reportage das großartige Schiff aus der Sicht des Passagiers der I.Klasse.
Und diese Überfahrt im August 1939 sollte das letzte Mal sein, dass die NORMANDIE die Wellen des Nordatlantik, oder irgendeines anderen Ozean, mit ihrem Bug durchschnitten hätte.
Wegen der offensichtlichen Kriegsgefahr, den schon im Atlantik lauernden U-Booten der Reichsmarine, entschied die Geschäftsleitung in Paris, dass die NORMANDIE an ihrer Pier, N°88, in New York verbleiben sollte.
Dann überfiel Das Reich Polen und Frankreich und Großbritannien erklärten den Krieg - die Welt war mutwillig aus Größenwahn in Brand gesetzt worden.
Der 2.Weltkrieg hatte begonnen.
Die NORMANDIE lag sicher, eingemottet, im neutralen Hafen von New York.
Für die nächsten eineinhalb Jahre verblieb nur noch eine Rumpfmanschaft an Bord des französischen Stolzes. Die meisten Crew Mitglieder wurden eingezogen. Die verbliebene Mannschaft sollte die Sicherheit des Schiffes und seiner jederzeitige Betriebsfähigkeit garantieren.
Am 15. Mai 1941 geschah das unerwartete - Frankreich fiel. Im Wald von Compiègne ließ Hitler, als Demütigung im gleichen Wagon wie 1918, den Waffenstillstand Frankreichs unterzeichnen.
Frankreich wurde zur Hälfte, inklusive der Atlantikhäfen, besetzt. Maréchal de France Pétain beherrschte den französischen Marionettenstaat, das sogenannte "Vichy Frankreich". Als Marionettenstaat von Nazideutschland, wurde `Vichy´ als Feind betrachtet, auch wenn kein formeller Kriegszustand herrschte.
Nach dem japanischen Überfall auf Pearl Harbour waren auch die USA seit Dezember 1941 im 2.Weltkrieg.
Die Spannungen zwischen der Besatzung der NORMANDIE, Frankreich und den USA stiegen stetig an. Die Bewegungsfreiheit der Mannschaften an Bord wurde auf ein Minimum beschränkt. Und am 27. Dezember 1941 wurde das Schiff unter Kriegsrecht beschlagnahmt - eigentlich nur noch eine logische Konsequenz aus dem bisherigen Verhalten der US Behörden. Die US Regierung übereignete das Schiff der US NAVY, die es in USS LAFAYETTE unbenannte.
Das Schiff wurde eingehend inspiziert und es wurden verschiedene Pläne erarbeitet, wie man die ehemalige NORMANDIE nutzen könnte. Nicht gerade hilfreich war die Art und Weise wie die Verantwortlichen und Untergebenen die Hinweise und Bitten der erfahrenen Crew an Bord hemdsärmelig ignorierten. Man hielt es sogar nicht für notwendig die vorhanden Betriebsbücher zu studieren. Die Technik des Schiffes und besonders der Maschine war kompliziert ... Schließlich kam man bei der NAVY überein, dass das Schiff am besten als Truppentransporter zu nutzen sei.

Am 28. Dezember 1941 starb die NORMANDIE, als Arbeiter von ROBINS DRY DOCK and REPAIR das Schiff geradezu überfluteten. Sofort begannen sie damit, das einst gerühmte Art Déco Interieur des ehemals französischen Schiffes "herauszureißen".
Blauäugig sahen die Planungen der NAVY vor, die Umbauarbeiten innerhalb eines Monats erledigen zu können. Aber die Komplexität der zu erledigenden Arbeiten, verzögerte das Fertigstellungsdatum von Ende Januar 1942 auf Ende Februar. In der Folge hasteten die Arbeiter fast im Fieberwahn durch das Schiff, um den neuen Ablieferungstermin einhalten zu können. Und dieser Februar Termin würde nur eingehalten werden können, wenn wichtige Sicherheitsbestimmungen und andere Vorschriften und außer Acht gelassen werden würden.
Bis Anfang Februar war die meiste Arbeit in den Aufbauten und deren Außenbereich, wie im Vorschiff erledigt. In der Zwischenzeit hatte auch begonnen der ehemaligen NORMANDIE einen Kriegsanstrich zu geben - grau, in verschiedenen Schattierungen..
Die AP 53 USS LAFAYETTE begann wie ein Truppentransporter auszusehen. Jegliche Eleganz der einstigen NORMANDIE war nur noch zu erahnen.
Am 9. Februar 1942 waren die Arbeiter im ehemaligen Grand Salon gleichzeitig damit beschäftigt Holzverkleidungen, und Stahlstrukturen mit Schweißbrennern zu entfernen.
In direkter Nachbarschaft zu diesen Schweißarbeiten lagen Kapokrettungswesten gestapelt. Kapok ist ein hochentflammbares Material. Erschwerend kam hinzu, dass, wie damals üblich, diese Schwimmwesten mit ölgetränktem Papier umwickelt waren.
In diese, sehr dicht neben den Schweißern liegenden, Schwimmwesten flogen nun die Schweißfunken.
Es kam, wie es kommen musste - um 02:37pm startete das Feuer und geriet sehr schnell außer Kontrolle.
Der Feueralarm konnte nicht rechtzeitig ausgelöst werden, weil sich niemand der anwesenden auf der Brücke auskannte. Niemand wußte wo das Heizungs- und Belüftungssystem abzuschalten war.
Entgegen den Ratschlägen und Vorschriften, war das eingebaute Feuerbekämpfungssytem des Schiffes größtenteils abgeschaltet. Zudem bestand keine elektrische Verbindung mehr zu den Feuerschutztüren im Schiff. Dabei waren auch die Wasserpumpen, die das System versorgten, im Umbauprozess ausgeschaltet.
Obgleich die abgestellte Feuerwache schnell reagierte, mussten irgendwie Wasser und Behälter, wie auch Decken, zur Bekämpfung des Brandes herbeigeschafft werden.
02:45pm ging der Notruf bei der Feuerwache New Yorks ein.
Währenddessen fraß sich das Feuer weiter Bahn durch die Räume des Schiffes.
Die Schlagzeile am 9. Februar 1942 - Die New York Sun Evening Ausgabe. Quelle: www.fultonhistory.com
Das FDNY (Fire Department New York) kam sehr rasch mit Löschfahrzeugen von der Bloomfield Street und dem Feuerlöschboot JOHN J. HARVEY zur Pier 88. Sehr schnell stellten die Verantwortlichen fest, dass dieser Brand nicht schnell zu bekämpfen war.
Das metrische europäische System der Wasseranschlüsse waren inkompatible zum System in den USA. Und es konnten auch keine Verbindungen zu den Pier Feuerschutzinstallationen geschaffen werden. Auch sie stimmten nicht überein.
Von der Landseite konnte das Feuer an Bord der ehemaligen NORMANDIE nicht bekämpft werden.
03:01pm erreichten weitere Landfeuerwehreinheiten und ein weiteres Feuerlöschboot, welches schon in Kriegsgrau gepönt an der Pier 1A lag, den Pier mit der brennenden USS LAFAYETTE.
Recht schnell erschienen vier weitere Feuerlöschboote und Hafenschlepper, um gemeinsam das Feuer zu bekämpfen.
Die USS Lafayette (AP-53) eingehüllt in Rauchschwaden am Pier 88.
Fire Fighter (indicated by the arrow) onscene and fighting the USS Lafayette blaze. Note the group of workers trapped on the bow preparing to descend to the pier by ladder.
Während dieses Feuerlöschboot durch den vereisten Hafen zum Unglücksort dampfte, kam die Nachricht durch, dass das Feuer im Haupttreppenhaus angelangt war und sich an den dort gelagerten mehr als 2.000 Matratzen neue Nahrung holte. Das neue Feuerlöschboot positionierte sich sogleich Mittschiffs des Havaristen und begann den nun außer Kontrolle geratenen Feuersturm zu bekämpfen.
Vier weitere Feuerlöschboote wurden hinzu beordert, dazu Hafenschlepper mit Löscheinrichtungen.
Neben der Nahrung im Schiff, wurde der Brand an Bord durch eine steife Westwind Brise vom Hudson her mit frischer Luft versorgt. Das Feuer fraß sich durch das Schiff Richtung Bug. Dorthin auf den Bug waren etliche der Arbeiter vor den Flammen im Schiff geflüchtet, und warteten verzweifelt auf Rettung. Es dauerte einige Zeit bis sie, wie einige Verletzte über eine Leiter von Bug befreit werden konnten.
03:15pm erreichte Fire Commissioner Patrick Walsh die Unglücksszene.
Dichte Qualmwolken zogen durch Manhattan aus dem Bauch des sterbenden Schiffes.
Über 6.000t Wasser wurden in alle Luken, Bulleyes und jedwede Öffnung im Schiff hineingepumpt. Vor allem aber auch in und über das Promenaden Deck.
Der Havarist begann eine Schlagseite zu entwickeln.
Kapitän Le Huédé eilte mit seinen Leuten, da von Bord verwiesen, an den Kai. Sie erkannten sofort den Ernst der Lage und die drohende Gefahr des Kenterns des Schiffes. Sie boten den Feuerwehrverantwortlichen ihre Hilfe an. Ihr Vorschlag war die Ballasttanks zu Fluten und das Schiff auf Grund zu setzen, um es zu stabilisieren. Da die Pumpen ohne den Strom des Schiffes nicht arbeiteten, mussten die Tanks aufgebohrt werden, um mit Schläuchen gefüllt zu werden. Erst am späten Abend war diese Maßnahme erledigt.
05:45, als die Sonne sich über New Yorks verrauchten Hafen und das vernebelte Manhattan zu senken begann, hatte das Feuer schließlich alles brennbare in den Aufbauten der USS LAFAYETTE vernichtet.
Die Schlagseite der USS LAFAYETTE hatte zwischenzeitlich auf 20° nach Backbord zugenommen.
Trotzdem ließ der Port Admiral die Feuerlöschboote weiter Wasser in den Havaristen hinein pumpen.
06:00pm meldete die FDNY das Feuer unter Kontrolle zu haben, und der Bürgermeister informierte den Präsidenten zur Situation. 21:30 gab das FDNY eine beruhigende Presseerklärung, dass alles unter Kontrolle sei.
Kapitän Le Huédé warnte die Verantwortlichen vor weiterem Löschwasser, wie auch das die Öffnungen und Bulleyes geschlossen werden müssten, um mit der auflaufenden Flut eindringendes Wasser zu verhindern. Er fand leider kein Gehör.
Die Schlagseite nahm weiter zu, auch weil sich auch Eis durch die Wintertemperaturen auf den Decks und in den Aufbauten gebildet hatte.
Fire Fighter (Indicated by the red arrow) continues to work into the evening as the Lafayette begins to develop a noticeable list to Port.
Man versuchte immer noch fieberhaft an Steuerbord die Tanks zu fluten, um ein Kentern nach Backbord in das Hafenbecken zu verhindern.
Im Inneren des Schiffes begann man mit ersten aufräumarbeiten und einer Bestandsaufnahme des Schadens.
08:00pm wurde der Befehl `Abandon Ship´ gegeben, als sich die Schlagseite noch einmal erhöhte. Nach kurzer Zeit setzte man die Arbeiten weiter fort.
Als gegen Mitternacht die Schlagseite nochmals weiter zunahm, diese Mal bedrohlich zunahm, wurde erneut der Befehl `Abandon Ship´ gegeben. Kaum dass der letzte Mann das Schiff verlassen hatte, rissen Taue und brachen Trossen des Schiffes zur Pier.
02:45, am 10. Februar kenterte die ehemalige NORMANDIE, jetzt AP53 USS LAFAYETTE, mit 80° über Backbord.

Als sich die Sonne am Morgen des 10. Februar wieder über New York und Manhattan erhob, blickte sie, wie zehntausende Schaulustige, auf die Reste eines einst stolzen Schiffes.
Die ehemalige Botschafterin Frankreichs auf den Weltmeeren, die NORMANDIE, lag jetzt als AP53 USS LAFAYETTE, nur noch als Schatten seiner selbst im Schlamm des Hafenbeckens an der Pier 88.
Traurig reckten sich ihre Steuerbordschrauben in den Himmel.
Und als ob sie nicht ganz untergehen wollte, ragten ihre mächtigen Schornsteine über dem Wasser aus den ausgebrannten Resten ihrer Aufbauten hervor.

Der Verlust dieser Brandkatastrophe waren nicht nur materieller Natur.
94 Männer der Küstenwache und der Marine, 38 Feuerwehrleute und 153 Werftarbeiter hatten Verbrennungen, Rauchvergiftungen und andere Verletzungen erlitten. Ein Mann starb als vom Sonnendeck stürzte.
Jeder einzelne wäre vermeidbar gewesen.
Denn das Ende der NORMANDIE, respektive AP53 USS LAFAYETTE, wäre eigentlich vermeidbar gewesen.
Es war eine Mischung aus Ignoranz, Überheblichkeit, purem Leichtsinn und Termindruck, welche dieses Schiff vernichteten.
Die USA waren durch diesen Brand um einen Truppentransporter beraubt worden, der die Dimensionen einer QUEEN MARY und QUEEN ELIZABETH hatte. Sie fuhren ohne Geleitschutz, alleine auf ihre Geschwindigkeit vertrauend, bis zu 15.000 Mann Truppen über die Ozeane, um den 2.Weltkrieg und seine Barbareien zu beenden.
Ein Feuerlöschboot bekämpft einige der Feuer Hotspots des gekenterten Troopers AP53 USS LAFAYETTE.
Letzte Brandherde gelöscht, wartet das Feuerlöschboot weitere Befehle am gekenterten Rumpf des Havaristen.
1943 wurde der Havarist für US$ 19mio, in der bis dahin teuersten Bergungsaktion der Geschichte, gehoben. Noch immer glaubte die NAVY aus den Resten der NORMANDIE / USS LAFAYETTE ein Schiff für ihre Zwecke zu haben. Verschiedenste Pläne wurden gemacht und teilweise öffentlich diskutiert. So die Nutzung des Rumpfes als Flugzeugträger.
Die Hulk der NORMANDIE wird zur BROOKLYN NAVY YARD geschleppt.
Nicht gerade wenige Menschen säumten die Ufer des Hudson, um dem Schiff "die letzte Ehre" zu erweisen. Begleitet wurde diese Schleppreise mit Signalen aus den Typhonen anderer Schiffe im Hafen von New York.
Am Tag des Verholens der Hulk nach Brooklyn war Kapitän Agnieray, Zweiter Kapitän an Bord der NORMANDIE in New York, um im Auftrag der Cie. GÉNÉRALE TRANSATLANTIQUE, wegen einer Kompensation für die NORMANDIE mit der US Regierung zu verhandeln. Später beschrieb er die Szene:
"Als ich hörte, dass die NORMANDIE den Fluss entlangkam, um zur Marinewerft gebracht zu werden, stieg ich auf das Dach des Gebäudes. Ich beobachtete, wie mein Schiff vorbeifuhr, zu einem unansehnlichen Kasten gestutzt, ohne Masten und Schornsteine, umrundet von Schleppern, die es schoben und zogen wie einen Gefangenen. Doch immer noch war ihre Erscheinung imposant, majestätisch, vornehm, respektheischend. Sie vermittelte den Eindruck eines vom Schicksal und menschlicher Dummheit geschlagenen Champions, gefallen, doch nicht besiegt."
Die Schäden waren jedoch zu groß und zu intensiv der Aufwand, um das Schiff wieder instand setzen zu können - zu hoch für Zeiten des Krieges.
Für den Rest des Jahres 1943 blieb die Hulk des Schiffes in der BROOKLYN NAVY YARD vertäut liegen.
1943 noch wurde die Hulk der einstigen NORMANDIE, dem verhinderten Trooper AP53 USS LAFAYETTE, zum Schrottpreis von US$ 161.680 zum Abwracken an den New Yorker Schrotthändler Julius Lipsett verkauft. Sie wurde nach Bayonne geschleppt und bis 1946 Stück für Stück zu Alteisen zerlegt.

Frankreich und die USA einigten sich nach dem Krieg auf eine Entschädigung für den Verlust der NORMANDIE.
Das frühere deutsche Passagierschiff EUROPA, von den USA als Trooper AP177 EUROPA in Deutschland requiriert, wurde schließlich an Frankreich übergeben. Die CGT ließ das Schiff grundlegend renovieren und setzte es als LIBERTÉ bis 1962 ein.
Auf Kosten der USA ließ die FRENCH LINE weitere drei kleinere Schiffe bauen. Die FLANDRE mit 20.000 BRT, und die VILLE DE TUNIS und die VILLE DE MARSEILLE mit jeweils 9.500 BRT.
LIBERTÉ und FLANDRE wurden auf der Nordatlantik Route eingesetzt. Dabei segelte die FLANDRE auch im Liniendienst zu den Antillen.
Die beiden 9.500 BRT großen Schiffe setzte die CGT auf ihren Nordafrika Routen ein.



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